Germany, I’m crazy about you!

Die Achse des Guten, August 5, 2016

in mir brodeln Gefühle, von denen ich Dir erzählen möchte. Gefühle, die ich nicht recht verstehen kann, Gefühle, die nur wenige Menschen verstehen werden, Gefühle, von denen manche Freunde sagen, dass sie falsch und widersinnig sind. Und dass ich wahrscheinlich einen Therapeuten brauche.

Es fühlt sich vor allem komisch an, Dir zu schreiben: Deutschland, ich bin verrückt nach Dir! Als die deutsche Mannschaft eines der EM-Spiele gewonnen hatte, fühlte es sich an, als wenn diese Mannschaft meine Mannschaft wäre. Als Deutschland das Halbfinale verlor, war ich untröstlich.

Ja, ich liebe sogar die deutsche Sprache!

Als Berlinerin auf Zeit spaziere und radle ich diesen Sommer durch die deutsche Hauptstadt, ich genieße das Tramfahren und die herrlichen Biergärten, wunderschöne Parks und nette Menschen, die mich herzlich willkommen heißen – das heilt viele der Wunden, die ich mir im terrorgeplagten Israel in den letzten Jahren zugezogen habe.

Ich verstehe diese Gefühle selbst nicht. Vor allem, nachdem ich gerade erst in Auschwitz war. Zu sehen, wie Du, Deutschland, vor Jahrzehnten mein Volk – nackt, erniedrigt, schmerzerfüllt und gequält – in die Gaskammern getrieben hast. Meine polnischen Großeltern väterlicherseits überlebten Auschwitz nur, weil sie zähe Körper hatten.

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